Hauptmerkmale der Konsentmoderation

Die Konsentmoderation folgt einem festgelegten, strukturierten Ablauf, um sicherzustellen, dass alle Stimmen gehört werden und die Entscheidung auf einer breiten Basis getroffen wird. Der Prozess läuft in der Regel in mehreren Schritten ab:

    • Vorschlagsrunde: Eine Person oder eine Arbeitsgruppe stellt einen Vorschlag vor.
    • Inforunde: Die Beteiligten stellen Verständnisfragen, um den Vorschlag vollständig zu erfassen.
    • 1. Meinungsrunde: Jeder Teilnehmer gibt seine Meinung und Bedenken zu dem Vorschlag ab.
    • 2. Meinungsrunde: Jeder Teilnehmer hat nun die Möglichkeit seine Meinung abzuändern nachdem er nun alle gehört hat.
    • Konsentrunde: Hier wird gefragt, ob jemand schwerwiegende Einwände gegen den Vorschlag hat. Ein Einwand muss gut begründet sein und sollte das Ziel haben, das Vorhaben zu verbessern.

Anders als beim Konsensverfahren, wo eine Ablehnung oft eine Sackgasse bedeutet, wird der Einwand in der Konsentmoderation als konstruktive Kritik angesehen. Ein Einwand zeigt, dass eine Person einen Aspekt sieht, der dem Vorhaben schaden könnte, und der Gruppe ermöglicht es, den Vorschlag zu überarbeiten und zu verbessern. Das Ziel ist nicht die Vermeidung von Einwänden, sondern deren Einbezug in den Prozess.

Anders als in traditionellen Konsensverfahren, in denen ein Veto die gesamte Entscheidung verhindern kann, liegt der Fokus beim Konsent darauf, ob es begründete und schwerwiegende Einwände gibt. Einwände müssen klar und nachvollziehbar sein und aufzeigen, wie der Vorschlag dem Vorhaben oder der Gruppe schaden könnte. Emotionale oder persönliche Meinungen ohne Bezug zur Sache blockieren den Prozess nicht.

Die Konsentmoderation findet in der Regel in einem soziokratischen Kreis statt, einer Gruppe, die in flachen Hierarchien organisiert ist. In diesen Kreisen gibt es oft verschiedene Rollen wie den Moderator, der für den Ablauf der Diskussion verantwortlich ist, und den Sekretär, der das Protokoll führt. Der Moderator achtet darauf, dass alle Stimmen gleichwertig berücksichtigt werden und der Prozess in geordneten Bahnen verläuft.

Die Konsentmoderation erfordert oft mehrere Runden der Klärung und Überarbeitung, bis ein Vorschlag genügend Zustimmung oder keine schwerwiegenden Einwände mehr hervorruft. Dieses iterative Vorgehen soll sicherstellen, dass der Vorschlag optimal auf die Bedürfnisse und Bedingungen der Gruppe abgestimmt wird.